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Lehre / teaching SoSe 2024

 

Jun.Prof. Dr. Elisabeth Piller

 

Die USA im Zeitalter der Revolutionen (ca. 1760 - 1830)

Proseminar

Donnerstag 16:00 – 19:00 c.t.

18.04.2024 - 08.02.2024

HS 1108 (Kollegiengebäude I)

 

Das Proseminar untersucht die Vorgeschichte und den Verlauf des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und widmet sich seinen wesentlichen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen, die die Vereinigten Staaten - nicht zuletzt in Form eines wirkmächtigen Gründungsmythos - bis heute prägen. Das Seminar setzt sich kritisch mit den Ursachen und Folgen der Amerikanischen Revolution (1765-1783) auseinander und untersucht die beteiligten Schlüsselfiguren (einschließlich der oft überschätzten sogenannten „Gründerväter“), die Genese der amerikanischen Verfassung und die Herausbildung unterschiedlicher politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Systeme in den amerikanischen Süd- und Nordstaaten bis ins frühe 18. Jahrhundert. Das Seminar bietet nicht nur eine kritische Einführung in eine der wichtigsten Entwicklungen der amerikanischen Geschichte, sondern diskutiert an ihrem Beispiel auch alltags-, militär-, religions- und politikgeschichtliche Ansätze. Darüber hinaus wird die Amerikanische Revolution unter Berücksichtigung neuerer Forschungen in einen größeren transnationalen Bedeutungszusammenhang mit den Revolutionen in Haiti, Südamerika und (natürlich) Frankreich gestellt.

Die Bereitschaft zu intensiver Lektüre englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 15. September 2024.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 22. Juli und dem 11. September 2024.

Zu erbringende Prüfungsleistung:

Hausarbeit oder mündliche Prüfung

Zu erbringende Studienleistung:

aktive Teilnahme, Lesetagebuch, Kurzreferat, Protokoll, Quelleninterpretation, Klausur


Literatur:


Timothy H. Breen. The Will of the People. The Revolutionary Birth of America. Cambridge, MA 2019.
Michael Hochgeschwender. Die Amerikanische Revolution. Geburt einer Nation 1763-1815. München 2021.

 

 

Maximilian Klose

 

Eine Geschlechtergeschichte der USA

Übung

 

Montag, 06.05.2024 - online

Freitag, 31.05.2024 - Übungsraum 2, Kollegiengebäude IV

Samstag, 08.06.2024 - Übungsraum 2, Kollegiengebäude IV

Samstag, 22.06.2024 - Übungsraum 2, Kollegiengebäude IV

 

Die Übung bietet einen Überblick über die Geschichte der Vereinigten Staaten von der Gründung bis zum Kalten Krieg und zeigt, wie wir diese Geschichte aus der Perspektive von gender studies, women’s history und queer studies verstehen können. Zeitlich teilt sich die Veranstaltung in drei Abschnitte: 1. Revolution bis Bürgerkrieg, 2. Reconstruction bis Zweiter Weltkrieg, 3. Kalter Krieg.
Ziel des Kurses ist es nicht, ein umfassendes Verständnis der US-amerikanischen Geschichte zu vermitteln. Stattdessen sollen durch den Fokus auf markante Ereignisse und Entwicklungen aller drei Abschnitte gezeigt werden, wie wir historische Narrative durch einen geschlechtergeschichtlichen Zugang neu denken können. So widmet sich der erste Abschnitt Themen wie Vater- und Mutterschaft, indigenen und afroamerikanischen Geschlechtervorstellungen, sowie Genderideologien der Sklaverei, des Abolitionismus und der westlichen Expansion. Im zweiten Abschnitt stehen Themen wie afroamerikanische Emanzipation, Gender und Imperialismus, das Frauenwahlrecht, sowie Militarismus und Krieg im Vordergrund. Der letzte Abschnitt ist von geschlechtlichen Vorstellungen amerikanischer Weltmachtstellung, der 68er-Bewegung und dem second-wave feminism, der LGBTQI+-Bewegung und der AIDS-Krise geprägt.
Die Übung ist nach ihren zeitlichen Abschnitten in drei mehrstündige Lehreinheiten aufgeteilt. Die einzelnen Themen und dazugehörige Literatur der jeweiligen Abschnitte werden dadurch nicht nacheinander abgearbeitet. Stattdessen bereiten die Studierenden alle Texte eines Abschnittes als gemeinsamen Block auf. So werden Texte im Dialog miteinander verstanden, um größere Trends, Zusammenhänge und Unterschiede zu identifizieren. Hinzu kommt die Analyse themenrelevanter Primärquellen. Vorkenntnisse in der US-amerikanischen Geschichte sind erwünscht, aber nicht erforderlich. Um den Diskussionen zu folgen, sollten sich Studierende jedoch mit relevanten Ereignissen, Namen, und Diskussionen vertraut machen. Für das Textverständnis sind fortgeschrittene Englischkenntnisse erforderlich.

 

Literatur:

Michael Bronski, A Queer History of the United States, xi-xx, 152-175; Roger M. Carpenter, “Womanish Men and Manlike Women: The Native American Two-spirit as Warrior”, in: Slater; Yarbrough (eds.), Gender and Sexuality in Indigenous North    America, 1400-1850, 146-164; Amy Greenberg, Manifest Manhood and the Antebellum American Empire, pp. 1-17; Kristin Hoganson, Fighting for American Manhood: How Gender Politics Provoked the Spanish-American and Philippine-American Wars, 1-42; Horton and Horton, “Violence, Protest, and Identity: Black Manhood in Antebellum America”, in: Hine, Jenkins (eds.), A Question of Manhood: A Reader in U.S. Black Men’s History and Masculinity, 182-198; Jürgen Martschukat and Petra Goedde, American Fatherhood: A History, 7-23; Tiya Miles, “‘Circular Reasoning’: Recentering Cherokee Women in the Antiremoval    Campaigns”, American Quarterly 61, no. 2 (2009), 221-243; Marie S. Molloy, Single, White, Slaveholding Women in the Nineteenth-Century American South, 11-39; Benita Roth, Separate Roads to Feminism: Black, Chicana, and White Feminist Movements in America's Second Wave, 1-23; Karen Sánches-Eppler, “Bodily Bonds: The Intersecting Rhetorics of Feminism and Abolition”, in: Shirley Samuels, Ed. The Culture of Sentiment: Race, Gender, and Sentimentality in 19th-Century America, 92-114; Matthias Voigt, “‘Warriors in Uniforms’: Race, Masculinity, and Martial Valor among Native American Veterans from the Great War to Vietnam and Beyond”, in: Wendt, Simon et al. (eds.) Warring over Valor: How Race and Gender Shaped American Military Heroism in the Twentieth and Twenty-First Centuries, 79-96; Deborah Gray White, Ar’n’t I a Woman? Female Slaves in the Plantation South, 27-61.