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Lehre / teaching WS 2021

 

Im Wintersemester 2021 bietet die Juniorprofessur folgende Lehrveranstaltung an:

 

 

 

Proseminar

 

Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Piller

Besatzer, Befreier und Besiegte. Die USA und Deutschland, 1945-1949/55


Di 13:00 – 16:00 c.t.

Startdatum – Enddatum 19.10.2021 – 08.02.2022

Ausfalltermin 28.12.2021; 04.01.2022

Raum: HS 1142 (KG I)

 

ANMERKUNGEN ZUR DIGITALEN LEHRE AUFGRUND DER CORONA-KRISE:


Das Proseminar findet, soweit es die pandemische Lage erlaubt, in Präsenz statt. Texte, Quellen sowie schriftliche Hinweise und Erläuterungen werden auf ILIAS zur Verfügung gestellt.

 


Kommentar:


Das Proseminar beschäftigt sich mit der amerikanischen Besatzungs- und Deutschlandpolitik im Nachkriegsjahrzent. Es führt in die unterschiedlichen und sich unter dem Eindruck des heraufziehenden Kalten Krieges schnell wandelnden Zielsetzungen der amerikanischen Außenpolitik ein, untersucht die Fremd- und Selbstwahrnehmung der amerikanischen Besatzungsmacht und spürt anhand neuester Forschungsergebnisse dem oftmals schwierigen Verhältnis zwischen Besatzern und Besetzten nach. Dabei gibt das Proseminar einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis bis zu den Gründungen der beiden deutschen Staaten 1949 bzw. bis zum Eintritt der Bundesrepublik in die NATO im Jahre 1955. Fragen der hohen Politik, etwa die Entscheidung zur Berliner Luftbrücke 1948, werden dabei ebenso in den Blick genommen wie Fragen nach den Folgen deutsch-amerikanischer ‚Fraternisierung‘ oder dem durchwachsenen Erfolg der amerikanischen Umerziehungsbemühungen. Das Proseminar zeigt, dass Entwicklungen in Deutschland die US-Außenpolitik dieses Jahrzehnts maßgeblich beeinflussten und fragt, wie und warum der besiegte Feind innerhalb kürzester Zeit zum transatlantischen Partner avancierte. Gleichzeitig werden anhand der Beschäftigung mit der amerikanischen Besatzung alltags, militär-, wirtschafts-, diplomatie- und kulturhistorische Zugriffe diskutiert. Die Bereitschaft zu intensiver Lektüre auch englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.

Im Rahmen des Proseminars ist auch eine eintägige Exkursion (1 ECTS) in ein baden-württembergisches Archiv (Karlsruhe oder Stuttgart) vorgesehen. Diese ist getrennt zu belegen.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 15.03.2022.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 14. Februar und 01. April 2022.


Zu erbringende Studienleistung:


Lesetagebuch, Essay, Kurzreferat und ggf. Klausur


Literatur:


Thomas Alan Schwartz, America’s Germany. John J. McCloy and the Federal Republic of Germany. Cambridge, MA: Harvard University Press, 1991; Petra Goedde, GIs and Germans: Culture, Gender, and Foreign Relations, 1945-1949, New Haven: Yale University Press, 2003; Detlef Junker und Thomas W. Maulucci, hrsg., GIs in Germany: the Social, Economic, Cultural and Political History of the American Military Presence, Cambridge: Cambridge University Press, 2013; Detlef Junker, Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges, 1945-1968, Bd. 1, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 2001.

 

Hauptseminar

 

Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Piller

USA und China. Historische Stationen einer ambivalenten Beziehung

 

Di 10:00 – 12:00 c.t.

Startdatum – Enddatum 19.10.2021 – 08.02..2022

Ausfalltermin 28.12.2021; 04.01.2022

Raum: Übungsraum 2 (KG IV)

 

 

ANMERKUNGEN ZUR DIGITALEN LEHRE AUFGRUND DER CORONA-KRISE:

Das Hauptseminar findet, soweit es die pandemische Lage erlaubt, in Präsenz statt. Texte, Quellen sowie schriftliche Hinweise und Erläuterungen werden auf ILIAS zur Verfügung gestellt.

 


Kommentar:


Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China sind seit langem gespannt. Vor allem in den USA wird die chinesische Gefahr immer wieder beschworen und bricht sich derzeit in einer Flut von Leitartikeln, Büchern und (un-)diplomatischen Äußerungen Bahn. So sprach Donald J. Trump beim Aufkommen der Covid-19 Pandemie medienwirksam vom Kung Flu; aber auch sein Amtsnachfolger Joe Biden wird nicht müde, auf die chinesische Bedrohung zu verweisen. Seit dem unfreundlichen Gipfeltreffen der zwei Staaten in Anchorage im März 2021 ist gar von einem „zweiten Kalten Krieg“ die Rede. Dabei sind, historisch betrachtet, die sino-amerikanischen Beziehungen keineswegs so eindeutig konfliktreich wie heutige Entwicklungen nahelegen mögen. Neben Gewalt und Konkurrenz waren sie auch immer von kulturellem Austausch, florierenden Handelsbeziehungen und Momenten der friedlichen Zusammenarbeit geprägt. Das Hauptseminar beschäftigt sich eingehend mit dem Verhältnis der USA und Chinas im 19. und 20. Jahrhundert. Anhand ausgewählter Stationen der sino-amerikanischen Beziehungen führt es sowohl in die Geschichte der chinesischen als auch der amerikanischen Außenbeziehungen ein und widmet sich dem ambivalenten Verhältnis der beiden Groß- bzw. Supermächte. Dabei werden im Sinne neuerer Forschungsperspektiven nicht nur Regierungsentscheidungen und die hohe Politik in den Blick genommen, sondern auch die (christliche) Missionsarbeit, die transpazifische Migration sowie die Handlungsmacht wirtschaftlicher und akademischer Akteure. Die Bereitschaft zu intensiver Lektüre auch englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 01.03.2022.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 15. Februar und 01.April 2022.

 

Zu erbringende Studienleistung:


Lesetagebuch, Quelleninterpretation, ein Essay, Kurzreferat.

 

Literatur:


Walter LaFeber, The American Age. U.S. Foreign Policy At Home and Abroad Since 1896, New York: Norton, 1994; Michael Schaller, The United States and China. Into the Twenty-First Century. 4th ed. Oxford University Press, 2015; Helwig Schmidt-Glintzer, Das Neue China. Vom Untergang des Kaiserreichs bis zur Gegenwart, München: C.H. Beck 2020; Zheng Wang, Never Forget National Humiliation. Historical Memory in Chinese Politics and Foreign Relations, New York 2012.